SPD Main-Spessart setzt auf Führungsduo Nembach und Gottschalk

Der neu gewählte geschäftsführende Vorstand der SPD Main-Spessart um die beiden Vorsitzenden Pamela Nembach (links) und Sven Gottschalk (3. V.l.) (Bild: Timo Schmelz).

04. Oktober 2020

Jürgen Keller (OV Zellingen) wurde für die Region Karlstadt zum Stellv. Vorsitzenden gewählt!

Die SPD Main-Spessart wird in den kommenden zwei Jahren von einer Doppelspitze geführt. Der bisherige Kreisvorsitzende Sven Gottschalk, der seit den Kreistagswahlen im Frühjahr auch Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion ist, und Pamela Nembach, stellvertretende Landrätin und bisher eine der stellvertretenden Kreisparteivorsitzenden, bilden künftig das Führungsduo. Dazu beschlossen die Delegierten am Kreisparteitag in der Gambacher Musikhalle entsprechende Formulierungen in der neu verabschiedeten Satzung und stimmten anschließend mit jeweils über 90% für Nembach und Gottschalk. Die Vereinigung ihrer Qualitäten in Sachen Führung und inhaltlicher Arbeit sei ein Gewinn für die Partei, waren sich die Genossen einig.

Nach Begrüßung durch die 2. Bürgermeisterin Karlstadts, Martha Bolkart-Mühlrath (SPD), war auf der Versammlung politisch einiges geboten: Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel stellte die Maßnahmen seit Corona in den Fokus: „Schutzschirme, Soforthilfen, Kurzarbeitergeld, Ausbildungsprämie, Digitalzuschuss für bedürftige Kinder und vieles mehr tragen die Handschrift der SPD.“ Zugleich habe die Pandemie langwährende Missstände deutlicher als zuvor zu Tage gebracht: „In Teilen der Fleischindustrie herrschen unerträgliche Zustände.“ Die bisherigen Versuche der SPD diese einzudämmen hätten nicht die gewünschten Besserungen gebracht. „Mehr Arbeitsschutz, bessere Kontrollen und Hygiene und das Ende organisierter Verantwortungslosigkeit in Sub-Unternehmerkonstruktionen sind der richtige Weg“, so Rützel. Auch Martina Fehlner, zuständige Landtagsabgeordnete aus Aschaffenburg, ging in ihrem Grußwort auf lang bekannte Probleme ein, indem sie die mangelhafte digitale Anbindung und Ausstattung an bayerischen Schulen kritisierte.

Im Bericht des Vorstands stellte Sven Gottschalk das große Engagement des Kreisverbands in den Wahlkämpfen der letzten beiden Jahre in den Vordergrund. Zudem sei es gelungen, junge Menschen für die Partei zu gewinnen, die aktiv die Prozesse der nächsten Jahre mitgestalten wollen. „Solidarität, in jeder Form, ist für mich in diesen und den kommenden Zeiten einer der wichtigsten Grundwerte, auf die sich unsere Gesellschaft besinnen muss”, so sein Appell.

Kommunalpolitisch wurde es dann bei der Vorstellung der Kandidaten für die Stellvertreterposten: Monika Poracky, Vorsitzende der SPD Gemünden, und Harald Schneider hielten starke Plädoyers für die Wiederbelebung des Personennahverkehrs auf der Werntalbahn. Ein entsprechender Antrag, der den Kreistag zu einem positiven Votum aufruft, wurde einstimmig vom Kreisparteitag angenommen. Schneider wies zudem auf einige Anträge der SPD hin, die nun von der neuen Landrätin in Angriff genommen werden müssten, wie u.a. die Wohnungsbaugesellschaft oder die Förderung des Radverkehrs im Landkreis. „Die Landrätin muss jetzt endlich in den Arbeitsmodus übergehen", so Schneider. Den Antrag der Freien Wähler zur Finanzierung des Kreistierheims hinterfragte Florian Sauer: „Wer hat über 12 Jahre den Landrat gestellt und es bis heute nicht fertig gebracht eine ordentliche Finanzierung auf die Beine zu stellen?“ Kritik gab es auch zur Zentralisierung der Führerscheinstelle in Karlstadt: „Die CSU sollte sich vielleicht über Ihren Slogan – „Näher am Menschen“ – einmal Gedanken machen.“ Christoph Müller und Jürgen Keller, als neue Stellvertreter für die Bereiche Marktheidenfeld bzw. Karlstadt gewählt, betonten die SPD Main-Spessart thematisch und als Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger stärken zu wollen.

Als weitere Mitglieder der Kreisvorstandschaft wurden gewählt:

Vier Stellvertretende Vorsitzende: Jürgen Keller (Zellingen), Christoph Müller (Triefenstein), Monika Poracky (Gemünden) und Florian Sauer (Frammersbach).

Schriftführerin: Eva-Maria Brandstädter (Triefenstein).

Kassiererin: Marianne Kuhn (Karlstadt).

Revisoren: Andreas Schmidt (Kreuzwertheim) und Egbert Woite (Marktheidenfeld).

Beisitzer: Christopher Amthor (Zellingen), Ruth Emrich (Lohr), Barbara Huß (Karlstadt), Silvia Klee (Kreuzwertheim), Dr. Frederick Arand (Karlstadt), Thomas Damm (Lohr), Frank Duckstein (Lohr), Peter Fleischmann (Frammersbach), Matthias Günther (Zellingen), Christian Gutermuth (Burgsinn), Peter Müller (Partenstein), Thomas Nischalke (Lohr), Marc Nötscher (Lohr), Alexander Otte (Mittelsinn), Andreas Scheb (Himmelstadt), Timo Schmelz (Marktheidenfeld) und Daniel Weiglein (Sachsenheim).

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